Zum Hauptinhalt springen
Foto: Lüde & die Astros (Copyright ©)

Kurz und bündig

Gründung
Januar 1984
Auflösung
Januar 1984
Genre
Metalrock,
Herkunft
Stadt Osnabrück

Lüde & Die Astros (bis 1986 „Pseiko Lüde & die Astros) war eine deutschsprachige Band aus der Osnabrücker Independent Szene. Zwei der Mitglieder waren vorher bei Sonderangebot aktiv, einer der ersten Osnabrücker Bands, die einen Major Plattenvertrag unterschrieb. Inklusive einer stilistischen Neuausrichtung veröffentlichte die Band insgesamt 5 Alben und spielte zahlreiche Konzerte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und auch in Spanien. Die Band war überregional bekannt und stand in engem Kontakt mit namenhaften Künstlern der Independent-/Punk-Musikszene (Die Ärzte, die goldenen Zitronen, Die Toten Hosen). Die Band löste sich nach der letzten Veröffentlichung 1994 auf.

Links und Social Media

Biographie

Geschichte

Der Kern der Band (Stephan Groß und Lüde) arbeiteten schon in der Band „Sonderangebot“ zusammen. Sonderangebot (produziert von Mick Franke) veröffentlichte getragen vom Hype der Neuen Deutschen Welle ihr erstes Album auf einem Major Label mit entsprechendem Künstlervertrag und professionellen Arbeitsbedingungen. Dies war ein sehr großer Erfolg für die damalige Zeit.

Nach dem Ende von Sonderangebot 1981 und inspiriert vom 60ies Psychodelic Rock revival und Bands wie den „Fleshtones“ wurde Pseiko Lüde & die Astros 1984 gegründet. Sonderangebot Drummer Frank Woida und dem in Rock a Billy Kreisen bekannten Tex Morton (u.a. Sunny Domestosz, die Lolitas – heute u.a. bei „Freunde der italienischen Oper“) komplettierten das Lineup.

Die Band traf den Zeitgeist und erste erfolgreiche Konzerte und Kontakte in die Szene beschleunigten den weiteren Werdegang. Generell hatten Lüde und Stephan Groß neben musikalischem Talent eine Affinität zu Networking und geschäftlichen Aspekten der Bandkarriere. Die Band hatte engen Kontakt zu wichtigen Entscheidungsträgern (u.a. Trini Trimpop – Manager der Toten Hosen, Markus Linde – A&R Verleger, Hank Hacker – Labelmanager, Markus Glitsch – Intro Chef Redakteur).

Das erste Album „Electric Lüdeland“ (1985) wurde auf dem legendären Indiependent Label „What´s so funny about“ veröffentlicht. Gründer Alfred Hilsberg betrieb das erste deutsche Independant Label und war eine treibende und zentrale Figur für die Entwicklung der deutschen Punk und Alternativ-Szene. Finanziell immer am Abgrund war die Zusammenarbeit mit Hilsberg aber stets problematisch. Auch die Osnabrücker Band „Prince of the Blood“ veröffentlichte ihre erste Maxi-Single “This official programme” sowie das Album “Contact high” auf „what´s so funny about“.

Als problematisch stellte sich die stilistische Ausrichtung für die Band dar. Am 60ies Psychodelic Rock orientiert wurde sie – wohl aufgrund des Namens - von der teils politisch problematischen und auch teils gewaltbereiten Psychobilly Szene vereinnahmt, ihr Sound kam dort selten gut an. Eine stilistische Umorientierung und die Streichung des „Pseiko“ im Bandnamen waren die Folge. Ein weiterer Aspekt für die Umorientierung waren die enttäuschenden Verkaufszahlen des zweiten Albums „Phantom Strip“ (1985). Neben musikalischer Affinität zum neuen US-amerikanischen Trend mit Bands wie Guns ´n roses und Mötley Crue hatte die Band auch eine gewisse Affinität zum Rock ´n Roll Lebensstil der meist in Los Angeles ansässigen Bands (dies legen die Stories und Bilder auf https://www.luedeorg.com nahe).

Stephan Groß war Teilhaber des ersten professionellen Tonstudios in Osnabrück (Studio Harderberg) und produzierte dort neben Lüde & die Astros auch Bands wie Submentals und Slawheads, die er auch bei seinem eigenen Label „Weltall“ unter Vertrag nahm. Die Business-Umtriebigkeit von Lüde und Stephan Groß – in der damaligen Zeit ein Alleinstellungsmerkmal – eröffnete zahlreiche Networking Möglichkeiten. Der langjährige Manager der Band „Brownie“ – langjähriger Hyde Park DJ und heute in leitender Stellung in der Tonträger-Abteilung eines großen Elektronik Discounters tätig – fügte sich mit seinem ausgeprägten Geschäftsinn nahtlos ein.

Freundschaften knüpfte die Band nicht nur auf der Business Seite. Neben Rocko Schamoni, dem wahren Heino, den Bands Jingo de lunch und Rausch sind hier die Freundschaften zu Rod Gonzales und Beckmann (damals Rainbirds), den Toten Hosen, zuvordererst aber Bela B. Von den Ärzten zu nennen, die allesamt auch Fans der Band wurden. Bela B. brachte die Band mit dem Ärzte Produzenten Uwe Hoffmann in Kontakt, der mit der Band arbeitete. Mit dem „Lüde-Mobil“, einem umgebauten Leichenwagen mit Motorschaden in Berlin gestrandet, schenkten Die Ärzte der Band 3.000.-DM für einen neuen Motor.

Das Album „Wildes Herz“ (1984) erschien beim Major Label Ariola. Die zugehörige Tournee wurde mit Unterstützung des Die Ärzte Managers Conni Konzack gebucht und war erfreulich erfolgreich, aber leider finanziell nicht sehr lukrativ für die Band. Die Krise der Tonträgerindustrie in den 1980/90er Jahren brachte zahlreiche Personalwechsel bei Ariola mit sich. Die wechselnden A&R Manger unterstützten die Band nicht mehr in der Form, wie es Markus Linde tat, der die Band ursprünglich unter Vertrag genommen hatte. Die Zusammenarbeit mit Ariola endete nach nur einem Album.

Nach dem Ausstieg von Tex Morton stiegen die Gitarristen Chris van Helsing (Weired Kong/Phillip Boa & the Voodooclub/Die Krupps) und Garie Schmalzel (Stone, Cold & crazy) in die Band ein. Die Songs zum neuen Album „Denn Sie wissen was sie tun“ (VÖ 1990) waren schon geschrieben und die beiden neuen Bandmitglieder gaben der Band neuen Drive. Das letzte Album war „Die Hölle auf Rädern“ (1992). Die Band löste sich 1994 einvernehmlich auf.



Diskographie

Singles:

   

                                                                                                                                                                                                                                                                                                       

 Jahr  Titel  Lable, Vertrieb 
 1989  Astro Rock  7"/12“ Ariola 
 1989  Wildes Herz  7"Ariola (Promo) 
 1989  Die Rose meiner Zeit  CD – Roadrunner Records 
 1989  Unberechenbar  12" Ariola 
 1992  Lüde & Die Astros  CD EP – Promo Columbia 
 Unknown  Harley-Davidson  7“ Weltall Schallplatten 



Alben

   

                                                                                                                                                                                                                                                           

JahrTitelLable, Vertrieb
1985Electric Lüdeland12“ LP What´s so funny about
1985Phantom Strip12“ LP Weltall Schallplatten
1989Wildes HerzCD/12“ LP Ariola 
1991Denn Sie wissen was Sie tunCD/12“ LP Roadrunner Records
1992Die Hölle auf Rädern CD/12“ LP Columbia

Trivia

  • Stephan Groß lebt nach langen Jahren im Band-Merchandise-Geschäft mittlerweile mit seiner Familie in Newcastle.
  • Jörg Lüdeking eröffnete – als gelernter Uhrmacher – ein erfolgreiches Uhrengeschäft in Hamburg und ist seit vielen Jahren Backliner von Rod Gonzales (Die Ärzte Bassist).
  • Frank Woida machte eine Ausbildung zum Altenpfleger.
  • Tex Morton ist immer noch musikalisch aktiv.

Auftritte

Aufgrund der zeitlichen Distanz von 25 Jahren sind keine derzeit keine Aufzeichnungen über Tourdaten verfügbar. 

Aktive Mitglieder

Name Rolle Seit
Frank "Hotte" Woida Schlagzeug
Jörg "Lüde" Lüdeking Gesang, Gitarre
Stephan Groß E-Bass
Chris van Helsing Gitarre Januar 1990
Garie Schmalzel Gitarre Januar 1990

Ehemalige Mitglieder

Name Rolle Von Bis
Tex Morton Gitarre Januar 1990

Veröffentlichungen

Titel Veröffentlichung

Konzerte

Konzert Location Datum Bands