Biographie
Geschichte
Der Kern der Band (Stephan Groß und Lüde) arbeiteten schon in der Band „Sonderangebot“ zusammen. Sonderangebot (produziert von Mick Franke) veröffentlichte getragen vom Hype der Neuen Deutschen Welle ihr erstes Album auf einem Major Label mit entsprechendem Künstlervertrag und professionellen Arbeitsbedingungen. Dies war ein sehr großer Erfolg für die damalige Zeit.
Nach dem Ende von Sonderangebot 1981 und inspiriert vom 60ies Psychodelic Rock revival und Bands wie den „Fleshtones“ wurde Pseiko Lüde & die Astros 1984 gegründet. Sonderangebot Drummer Frank Woida und dem in Rock a Billy Kreisen bekannten Tex Morton (u.a. Sunny Domestosz, die Lolitas – heute u.a. bei „Freunde der italienischen Oper“) komplettierten das Lineup.
Die Band traf den Zeitgeist und erste erfolgreiche Konzerte und Kontakte in die Szene beschleunigten den weiteren Werdegang. Generell hatten Lüde und Stephan Groß neben musikalischem Talent eine Affinität zu Networking und geschäftlichen Aspekten der Bandkarriere. Die Band hatte engen Kontakt zu wichtigen Entscheidungsträgern (u.a. Trini Trimpop – Manager der Toten Hosen, Markus Linde – A&R Verleger, Hank Hacker – Labelmanager, Markus Glitsch – Intro Chef Redakteur).
Das erste Album „Electric Lüdeland“ (1985) wurde auf dem legendären Indiependent Label „What´s so funny about“ veröffentlicht. Gründer Alfred Hilsberg betrieb das erste deutsche Independant Label und war eine treibende und zentrale Figur für die Entwicklung der deutschen Punk und Alternativ-Szene. Finanziell immer am Abgrund war die Zusammenarbeit mit Hilsberg aber stets problematisch. Auch die Osnabrücker Band „Prince of the Blood“ veröffentlichte ihre erste Maxi-Single “This official programme” sowie das Album “Contact high” auf „what´s so funny about“.
Als problematisch stellte sich die stilistische Ausrichtung für die Band dar. Am 60ies Psychodelic Rock orientiert wurde sie – wohl aufgrund des Namens - von der teils politisch problematischen und auch teils gewaltbereiten Psychobilly Szene vereinnahmt, ihr Sound kam dort selten gut an. Eine stilistische Umorientierung und die Streichung des „Pseiko“ im Bandnamen waren die Folge. Ein weiterer Aspekt für die Umorientierung waren die enttäuschenden Verkaufszahlen des zweiten Albums „Phantom Strip“ (1985). Neben musikalischer Affinität zum neuen US-amerikanischen Trend mit Bands wie Guns ´n roses und Mötley Crue hatte die Band auch eine gewisse Affinität zum Rock ´n Roll Lebensstil der meist in Los Angeles ansässigen Bands (dies legen die Stories und Bilder auf https://www.luedeorg.com nahe).
Stephan Groß war Teilhaber des ersten professionellen Tonstudios in Osnabrück (Studio Harderberg) und produzierte dort neben Lüde & die Astros auch Bands wie Submentals und Slawheads, die er auch bei seinem eigenen Label „Weltall“ unter Vertrag nahm. Die Business-Umtriebigkeit von Lüde und Stephan Groß – in der damaligen Zeit ein Alleinstellungsmerkmal – eröffnete zahlreiche Networking Möglichkeiten. Der langjährige Manager der Band „Brownie“ – langjähriger Hyde Park DJ und heute in leitender Stellung in der Tonträger-Abteilung eines großen Elektronik Discounters tätig – fügte sich mit seinem ausgeprägten Geschäftsinn nahtlos ein.
Freundschaften knüpfte die Band nicht nur auf der Business Seite. Neben Rocko Schamoni, dem wahren Heino, den Bands Jingo de lunch und Rausch sind hier die Freundschaften zu Rod Gonzales und Beckmann (damals Rainbirds), den Toten Hosen, zuvordererst aber Bela B. Von den Ärzten zu nennen, die allesamt auch Fans der Band wurden. Bela B. brachte die Band mit dem Ärzte Produzenten Uwe Hoffmann in Kontakt, der mit der Band arbeitete. Mit dem „Lüde-Mobil“, einem umgebauten Leichenwagen mit Motorschaden in Berlin gestrandet, schenkten Die Ärzte der Band 3.000.-DM für einen neuen Motor.
Das Album „Wildes Herz“ (1984) erschien beim Major Label Ariola. Die zugehörige Tournee wurde mit Unterstützung des Die Ärzte Managers Conni Konzack gebucht und war erfreulich erfolgreich, aber leider finanziell nicht sehr lukrativ für die Band. Die Krise der Tonträgerindustrie in den 1980/90er Jahren brachte zahlreiche Personalwechsel bei Ariola mit sich. Die wechselnden A&R Manger unterstützten die Band nicht mehr in der Form, wie es Markus Linde tat, der die Band ursprünglich unter Vertrag genommen hatte. Die Zusammenarbeit mit Ariola endete nach nur einem Album.
Nach dem Ausstieg von Tex Morton stiegen die Gitarristen Chris van Helsing (Weired Kong/Phillip Boa & the Voodooclub/Die Krupps) und Garie Schmalzel (Stone, Cold & crazy) in die Band ein. Die Songs zum neuen Album „Denn Sie wissen was sie tun“ (VÖ 1990) waren schon geschrieben und die beiden neuen Bandmitglieder gaben der Band neuen Drive. Das letzte Album war „Die Hölle auf Rädern“ (1992). Die Band löste sich 1994 einvernehmlich auf.
Diskographie
Singles:
Jahr | Titel | Lable, Vertrieb |
---|
1989 | Astro Rock | 7"/12“ Ariola |
1989 | Wildes Herz | 7"Ariola (Promo) |
1989 | Die Rose meiner Zeit | CD – Roadrunner Records |
1989 | Unberechenbar | 12" Ariola |
1992 | Lüde & Die Astros | CD EP – Promo Columbia |
Unknown | Harley-Davidson | 7“ Weltall Schallplatten |
Alben
Jahr | Titel | Lable, Vertrieb |
---|
1985 | Electric Lüdeland | 12“ LP What´s so funny about |
1985 | Phantom Strip | 12“ LP Weltall Schallplatten |
1989 | Wildes Herz | CD/12“ LP Ariola |
1991 | Denn Sie wissen was Sie tun | CD/12“ LP Roadrunner Records |
1992 | Die Hölle auf Rädern | CD/12“ LP Columbia |
Trivia
- Stephan Groß lebt nach langen Jahren im Band-Merchandise-Geschäft mittlerweile mit seiner Familie in Newcastle.
- Jörg Lüdeking eröffnete – als gelernter Uhrmacher – ein erfolgreiches Uhrengeschäft in Hamburg und ist seit vielen Jahren Backliner von Rod Gonzales (Die Ärzte Bassist).
- Frank Woida machte eine Ausbildung zum Altenpfleger.
- Tex Morton ist immer noch musikalisch aktiv.
Auftritte
Aufgrund der zeitlichen Distanz von 25 Jahren sind keine derzeit keine Aufzeichnungen über Tourdaten verfügbar.