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Foto: Lüde (Copyright ©)

Kurz und bündig

Gründung
Januar 1980
Auflösung
Januar 1980
Genre
Hardcore Rock, Punk
Herkunft
Stadt Osnabrück

Sondergebot war eine von der Neuen Deutschen Welle beeinflußte Rock- und Punk Band, die als eine der ersten lokalen Bands einen Major-Künstlervertrag unterschreiben konnten. Die Band veröffentlichte ein Album und eine Single und löste sich Anfang 1984 auf.

Biographie

Geschichte

Ende 1979 gründeten Jörg Lüdeking, Nolle Woida, sein Bruder Frank sowie Stephan Groß die Band und traten zunächst als Quartett auf. Gerd Klein und Martin Englert vervollständigten wenig später das Line-up. Ihre Musik war zunächst von Rock und Punk beeinflußt. Sie verstanden sich als Spaßband, die den Unterhaltungsfaktor der Show in den Vordergrund stellte.

Von Bands wie Trio, Einstürzende Neubauten und DAF beeinflusst, änderte sich der Stil der Band in Richtung der Neuen deutschen Welle. Obwohl Sonderangebot sich nie als Neue Deutsche Welle Band verstand, wurde sie von dem neuen erfolgreichen Musikstil „eingesogen“ und allgemein als NDW Band angesehen. Der Bandname geht auf eine Idee von Nolle Woida zurück. Er sah in einem Geschäft für Ladeneinrichtungen lange Rollen mit „Sonderangebot“-Aufklebern und vielfältige Werbeschilder. Die Promotion Tools der Band waren also schon fertig gestellt und konnten günstig beschafft werden. Die Aufkleber waren zeitweise omnipräsent und vergrößerten die Aufmerksamkeit für die Band.

Der Osnabrücker Produzent und vormalige Heinz Rudolf Kunze Gitarrist und Produzent Mick Franke machte sich über seine Kontakte zu Plattenfirmen für die Band stark. Ein Showcase (mit vielen angereisten Osnabrücker Fans) für Mercury/Phonogram wurde in Hamburg organisiert und der Band wurde ein für damalige Verhältnisse hoch dotierter Künstlervertrag über drei Alben angeboten. Die Musiker erhielten einen Vorschuss und konnten ihre bürgerlichen Berufe ruhen lassen und sich auf ihre Musik konzentrieren. 1982 erschien das von Mick Franke produzierte Debutalbum „Für die Monster dieser Welt“. Der Albumtitel geht auf ein Gedicht von Charles Bukowski zurück. Bei Mercury/Phonogram und der Band stand der gesamte Promotions- und Vertriebsapparat einer Major Plattenfirma zur Verfügung.

Auch für die anstehende Deutschland-Tournee (gebucht von Karsten Jahnke Konzertdirektion) stand ein großzüger Support der Plattenfirma zur Verfügung. Beeindruckt von dem guten Sound bei zahlreichen Konzertbesuchen konnt Sonderangebot die Berliner PA-Firma Excellenz–PA engagieren – für damalige Verhältnisse ein echter Luxus.

Nach der Tournee engagierte die Plattenfirma den Genesis Live Drummer Chester Thompson, um mit Sonderangebot eine mehr kommerzielle vom Funk beeinflußte Single „Ist das Liebe, oder Frühling?“ in Zürich zu produzieren.

Der Plattenvertrag umfasste insgesamt drei Alben, aber die Verkäufe des Debutalbums blieben unter den Erwartungen. Die Band arbeitete unbeirrt ab Ende 1982 an den Songs für das zweite Album. Die Plattenfirma lehnte das neue Material wiederholt ab und verweigerte die Auszahlung des vereinbarten Vorschusses. Ohne die Unterstützung einer Plattenfirma verlief die weitere Karriere im Sand und die Band löste sich Anfang 1984 auf.



Diskographie

Alben

                                                                      

JahrTitelLable, Vertrieb
1982Für die Monster dieser Welt (12")Mercury/Phonogram


Singles

                                                                           

JahrTitelLable, Vertrieb
1983Ist das Liebe, oder Frühling? (12")Mercury/Phonogram


Trivia

Ihr damals schon legendärer Tourbegleiter (der erste Punk Deutschlands) Jäki Eldorado wunderte sich, dass Sonderangebot nur wenige der sonst üblichen Rock´n roll Tournee Attitüden zeigte, keine Drogen-Exzesse veranstalteten oder Hotelzimmer zerlegten. Die Vertragsunterzeichnung sollte mit einer offiziellen Scheckübergabe im Rahmen eines Auftritts bei einer Mercury-Vertriebstagung in Braunlage gefeiert werden. Auf Wunsch des A&R Managers sollte die Band sich weigern, ohne den Scheck aufzutreten „Ohne den Scheck spielen wir nicht!“ der dann auf einem Kissen liegend auf die Bühne gebracht wurde. Lüde knüllte den Scheck in die Hemdtasche und das Konzert konnte beginnen. Die Bandmitglieder arbeiteten nach Auflösung von Sonderangebot noch in weiteren Formationen zusammen. S. Gross, F. Woida und J. Lüdeking gründeten Lüde & die Astros. M. Englert und N. Woida gründeten Prince of the Blood .

Auftritte

Aufgrund des zeitlichen Abstands von 30 Jahren sind keine Aufzeichungen von Liveterminen mehr verfügbar. 

Aktive Mitglieder

Name Rolle Seit
Frank Woida Schlagzeug
Gerd Klein Gesang, Saxophon
Jörg "Lüde" Lüdeking Gesang, Gitarre
Martin Englert Geige, Keys
Nolle Woida Bass
Stephan Groß Saxophon

Veröffentlichungen

Titel Veröffentlichung

Konzerte

Konzert Location Datum Bands